»Zweitens – was hätte er mit der freien Zeit anstellen sollen? Sein angekokeltes Anwesen auf Vordermann bringen? Dann lieber im warmen Büro sitzen. Und last, not least oder genau genommen am wichtigsten war: Er musste am Puls der Ermittlungen bleiben, um zu verhüten, dass sich die Dinge gegen ihn wendeten.«
– Schwarzwasser (Ein Wallner & Kreuthner Krimi 7), Andreas Föhr, Seite 121*
Klappentext: Als Kommissar Wallner, Chef der Kripo Miesbach, die Nachricht erhält, man habe die Leiche eines alten Mannes gefunden, bleibt ihm beinahe das Herz stehen: Seit Stunden ist sein Großvater Manfred abgängig und auf dem Handy nicht zu erreichen …
Am Tatort angekommen, stellt Wallner erleichtert fest, dass Manfred wohlauf ist – er und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner haben den Toten – Klaus Wartberg – entdeckt. Am Tatort findet sich auch eine verstörte junge Frau, die die Tatwaffe in der Hand hält. Hat sie Klaus Wartberg ermordet? Schon bald stellt sich heraus, dass der Ermordete gar nicht tot sein dürfte. Ihn hat es nämlich nie gegeben. Seine Papiere sind gut gemachte Fälschungen, der Lebenslauf ist frei erfunden, Freunde oder Familie gibt es nicht. Wer also war der Tote wirklich? Was verbindet ihn mit der jungen Frau? Und warum musste er eine andere Identität annehmen?
Inhaltsangabe:
Lara Evers wird am Tatort von Klaus Wartberg aufgegriffen – mit der Tatwaffe in der Hand. Doch Kreuthner glaubt nicht, dass die junge Frau die Tat begangen hat. Es besteht kein Grund, hatte sie dem alten Mann nur regelmäßig Gesellschaft geleistet. Kurzentschlossen verhilft er ihr zur Flucht und beschließt sie zu verstecken und ihre Unschuld zu beweisen. Klar, dass das bei Wallner nicht auf Verständnis stößt. Doch glaubt auch er nicht so recht daran, dass Lara diese Tat begangen hat.
Klaus Wartberg war nicht, für wen er sich ausgegeben hat – seine Identität war frei erfunden. Doch vor wem oder was hatte er sich versteckt? Und hat man ihn gefunden und dann ermordet? Die Ermittlungen führen die Beamten nach Berlin.
Meinung:
Der Fall hat mich diesmal nochmal auf eine andere Weise mitgenommen und ich fand die Geschichte und die Figuren darin unglaublich sympathisch. Es war eine dieser Geschichten, der ich zu gerne ein Happy End gewünscht hätte. Und am Ende enttäuscht war, dass sie es nicht bekommen haben. Was ja eigentlich von Anfang an bereits klar war. Und dennoch sind mir die Figuren sehr ans Herz gewachsen.
Für mich bisher einer der besten und spannendsten und auch bewegendsten Fälle. Was vermutlich auch damit zu tun hat, dass ich selbst für einen Rechtsanwalt arbeite und mich in vielen Situationen wiederfinden konnte.
Natürlich kam auch weiterhin der Witz nicht zu kurz und die Ermittlungen werden mal wieder von Kreuthner einerseits sabotiert, andererseits immer dann ordentlich vorangetrieben, wenn die verehrten Kollegen nicht mehr weiter wissen. Und am Ende hat der Gute mir echt leid getan.
Fazit:
Spannend und klassisch humorvoll mit einem für mich sehr bewegenden Fall.
*Schwarzwasser (Ein Wallner & Kreuthner Krimi 7), Andreas Föhr, Juni 2017, Knaur Verlag, Copyright 2017 ISBN: 978-3-426-65421-7
