Totensonntag
(Ein Wallner & Kreuthner Krimi 5)
– Andreas Föhr –

»Gerade darum wär’s gut, wenn ich mich einbringe.«
»Versteh’s nicht falsch, aber … wenn du dich einbringst, endet das meistens in einer Katastrophe.«

– Totensonntag (Ein Wallner & Kreuthner Krimi 5), Andreas Föhr, Seite 137, Wallner und Kreuthner*

Klappentext:
Es ist ihr erster gemeinsamer Fall: Bei einer Feier auf einer Berghütte am Tegernsee im Herbst 1992 geraten der frischgebackene Kommissar Clemens Wallner und sein junger Kollege Leonhardt Kreuthner in ein Geiseldrama. Als der Geiselnehmer unter dramatischen Umständen zu Tode kommt, gibt er mit seinen letzten Worten Rätsel auf: In der Gruft von Sankt Veit in Dürnbach sollen die Gebeine einer vor vielen Jahren ermordeten Frau liegen. In einem edelsteinbesetzten Sarg. Doch warum musste sie in den letzten Tagen vor Kriegsende sterben, warum scheint sie in dem Ort am Tegernsee niemand zu kennen und warum wurde ein so aufwendiges Grab für sie geschaffen? Es beginnt eine spannende Ermittlungsarbeit, innerhalb derer das bayerische Duo ein ungesühntes Kriegsdrama vom Tegernsee aufspürt und so manch anderes Geheimnis ans Licht kommt: warum Wallner immer friert und Kreuthner alleine mit seinem Großvater zusammenwohnt.


Inhaltsangabe:

1992 stehen Kreuthner und Wallner noch am Anfang ihrer Laufbahnen. Und für die Miesbacher Polizei beginnt das Chaos erst noch.

Eigentlich soll Kreuthner auf den bekannten Dieb, Einbrecher und Obdachlosen „Nissl“ in der Arrestzelle aufpassen, doch das Große Austrinken vom Hirschberghaus lockt ihn zu sehr, weshalb er Nissl kurzerhand einfach einpackt und mit in das Gasthaus schleppt. Blöderweise hat Nissl keine Lust darauf, danach wieder zurück in eine Zelle zu müssen, und nimmt den Wirt sowie die Anwesenden als Geiseln.

Kommissar Wallner wird in die Sache hineingezogen, als er sich als Fluchtgeisel anbietet und mit Nissl den Berg wieder hinab zu einem Fluchtwagen fährt. Seine letzten Worte, ehe Nissl aus dem Sessellift springt, werfen Fragen auf. Nissl soll vor einigen Jahren in einem Keller einen verzierten Sarg mit einer Frauenleiche darin gesehen haben.

Um seinen Hintern zu retten schließt sich Kreuthner der Ermittlung kurzerhand an. Doch in dem Dürnbach will keiner so recht reden und wollen diese Frau auch nicht gekannt haben. Was ist da am Ende des Krieges passiert?


Meinung:

Der Fall war wieder einmal hervorragend geschrieben und aufgebaut und hat erneut viel Spaß beim Lesen gemacht. Wie sich alles zusammensetzt und wie ein so alter Fall aufgerollt und rekonstruiert wird, hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und die Handlung wunderbar kurzweilig, weshalb keine Langeweile entstehen kann. Am Ende überrascht der Fall dann nochmal und konnte mich sogar etwas betrübt stimmen. Und das, obwohl ich beinahe das gesamte Buch durchlachen musste.

Die zeitlichen Sprünge und Umschnitte zwischen 1945 und 1992 sind sehr gut gelungen und schaffen immer wieder den schmalen Grad zwischen Ernst und Spaß.

Allem voran ist das Zusammenspiel der beiden jüngeren Versionen der bekannten Ermittler hier nochmal eine ganze Ecke dynamischer und „verspielter“ als in den bisherigen Bänden. Es hat mir ungeheuer Spaß bereitet, wie ein chaotischer Kreuthner immer wieder die überkorrekte Fassade eines Wallners bröckeln lässt. In Kombination mit der Staatsanwältin Claudia grenzt das Zusammenspiel der Figuren teilweise beinahe an Klamauk. Genau meine Art von Humor.


Fazit:

Ich glaube, für mich einer der besten Bände der Reihe, der sich auch völlig losgelöst von den anderen Büchern lesen lässt. Durch den teils etwas überspitzten Humor ist der Band vielleicht nicht für jeden etwas, aber mich hat er sehr gut unterhalten und zum Lachen gebracht.


*Totensonntag (Ein Wallner & Kreuthner Krimi 5), Andreas Föhr, Taschenbuchausgabe Oktober 2014, Knaur Taschenbuch, Copyright 2013 Knaur Verlag,
ISBN: 978-3-426-51295-1


weitere Bücher der Reihe

Band 1
Band 2
Band 3
Band 4
Band 6
Band 7
Band 8

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