»Sind Sie wirklich so ein Narr, Mr. Frey? Sie beide sind wirklich nicht zu übersehen. Ein schlaksiger Londoner, der sich für einen Herzog hält und mit einem ungepflegten Schotten unterwegs ist, der alberne Kleidung trägt. Wir mussten einfach nur fragen. Wo immer Sie aufgetaucht waren, erinnerte sich jemand an Sie. «
– Der Fluch von Pendle Hill (Ein Fall für Frey & McGray), Oscar de Muriel, Seite 394*
Klappentext:
Neujahr 1889. In Edinburghs berüchtigter Irrenanstalt ermordet ein gefährlicher Psychopath eine Krankenschwester. Kurz bevor ihm die Flucht gelingt, unterhält er sich mit einer jungen Patientin, die seit Jahren kein Wort gesprochen hat. Wieso hat sie ihr Schweigen gebrochen? Sind die Gerüchte von schwarzer Magie wahr, die in den Fluren der Anstalt kursieren? Inspector McGray geht der Fall sehr nahe, denn die junge Frau ist seine Schwester. Zusammen mit seinem Partner Ian Frey verfolgt er den Mörder durch das ganze Königreich – bis zum Pendle Hill, Sitz der gefürchteten Hexen von Lancashire, wo die beiden genialen Ermittler einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur kommen …
Ein Patient bringt eine der Krankenschwestern in der Irrenanstalt um und verschwindet. Ausgerechnet einige Stunden nachdem dieser mit McGrays Schwester gesprochen hat. Der Schwester, die seit Jahren kein Wort mehr gesprochen hat. Der Mörder flieht nach Lanchester und Frey und McGray sind gezwungen ihm zu folgen.
Dabei verstricken sich die beiden Ermittler immer mehr in ein seltsames Konstrukt und geraden einem Hexenkult in die Quere. McGray will dem Mörder weiter folgen, als sich die Anzeichen häufen, dass dieser zum Pendle Hill unterwegs ist. Frey, der glaubt, dass sein Partner nun vollends den Verstand verliert, weigert sich ihm zu folgen, kommt am Ende aber nicht umher und schon bald sehen sich die beiden Inspectors auf sich gestellt in der Wildnis wieder.
Und am Ende befinden sich auch die Hexen auf der Jagd nach den Inspectors, um ihr Geheimnis weiter vor der Welt zu schützen.
Auch Band zwei hat mich wieder vollauf mit den Auseinandersetzungen der beiden Hauptfiguren begeistern können. Der Band zeigt noch mehr, dass die beiden sind wie Tag und nach – Adolphus McGray mit seinem Hang zum Okkulten – und Ian Frey mit seinem analytischen Denken. Und dennoch unterstützen sie sich und es ist durchaus ein gewisses brüchiges Vertrauen zwischen den beiden gewachsen, was jedoch aufgrund der Handlung von Band zwei direkt wieder einen gewaltigen Knacks bekommt.
Der Schreibstil ist jedenfalls wieder scharfsinnig und gerade die Dialoge passen hervorragend zusammen -unterhalten und treiben die Handlung spannend und intelligent voran. Die Dynamik zwischen den vielen neuen aber auch alten Figuren funktioniert dadurch hervorragend.
Der Fall ist erneut sehr spannend und clever. Das Thema der Hexen finde ich interessant umgesetzt und am Ende weiß man nicht so recht wie viel Übersinnliches nun doch im Spiel war. Letztendlich bleibt viel der Historie aber auch der Phantasie des Lesers überlassen.
Erneut haben wir am Ende eine eher sachliche Zusammenfassung und Erklärung des Falls und wie es zu allem kam, was ich auch diesmal nicht so toll fand, aber etwas besser in den allgemeinen Text eingebunden sah. (Mittlerweile weiß ich auch, dass es zu den Büchern einfach dazugehört und man eine solche Zusammenfassung am Ende jedes Bandes findet – und mittlerweile stört es auch nicht mehr)
Band 2 konnte mich mit seiner intelligenten Handlung und seinen tollen Dialogen und Figuren voll und ganz überzeugen.
*Der Fluch von Pendle Hill (Ein Fall für Frey & McGray), Oscar de Muriel, bei Wilhelm Goldmann Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe, 3. Auflage, Deutsche Erstveröffentlichung Februar 2018,
Copyright der Originalausgabe 2016 by Ocsar de Muriel, erschienen unter dem Titel: A Fever of the Blood by Penguin Books Ltd.
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