»Vergiss nicht, dass es Gefühle sind, die uns lebendig machen. Fang endlich an, zu leben, Shiro, bevor es zu spät ist.«
– Todesboten 1 – Seelenweiss, Mika D. Mon, Seite 413, Vio*
Klappentext:
Shiro kümmert sich um die ruhelosen Geister dieser Welt. Sein Job ist kalt, einsam und die Toten reden nicht. Perfekt, denn er braucht nichts und niemanden. Außer die Regeln seiner Rasse, die er blind befolgt: Kein Mitleid. Keine Liebe. Keine Gefühle.
Doch als bei einem blutigen Massaker ein ganzes Dorf ausradiert wird und alle Seelen spurlos verschwinden, bekommt Shiros scheinbar heile Welt Risse. Leider ist sein unverschämter Kollege Veit der Einzige, der ihm bei dem Mysterium um die gestohlenen Leben helfen kann. Genervt macht er sich mit dem selbstgefälligen Mistkerl auf den Weg, des Rätsels Lösung zu finden. Dabei ahnt er nicht, dass das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel steht – und dass Regeln dazu da sind, gebrochen zu werden.
Shiro ist ein Todesbote und als solcher ist es seine Aufgabe, ruhelose Seelen, die den Weg allein nicht ins Jenseits finden, eben dorthin zu bringen. Und er erledigt diese Aufgabe ohne Fragen zu stellen, befolgt die Regeln und würde niemals von diesen abweichen. So ist es für ihn selbstverständlich nach der Ursache zu suchen, als ein ganzes Dort vernichtet wird und alle Seelen der Toten einfach verschwinden.
Blöderweise unterstützt ihn bei der Suche nach der Ursache ausgerechnet der Todesbote Veit. Keines ihrer bisherigen Aufeinandertreffen endete gut. Entsprechend genervt und misstrauisch begegnet Shiro dem anderen. Aber er merkt schnell, dass er auf seine Hilfe angewiesen ist, da der andere Todesbote deutlich mehr Kontakte pflegt, als Shiro.
Eine kryptische Prophezeiung und ein weiteres vernichtetes Dorf später, sind schließlich die Engel persönlich hinter Shiro und den anderen Todesboten her. Zu allem Überfluss ist auch noch Veit derjenige, der Shiros gefühllose Art zerschlägt.
Ich hatte vor einer ganzen Weile schon mal mit dem Buch begonnen, aber kam irgendwie nicht recht rein in die Handlung und habe deshalb erstmal pausiert. Und auch jetzt, als ich es nochmal begonnen habe, hat es ungefähr 100 Seiten gedauert, ehe ich mich mit dem Stil und den Figuren anfreunden konnte.
Shiro hat mich am Anfang einfach nur genervt, damit wie er genervt von Veit war, wie er über ihn gedacht hat, wie er zur Welt stand und auch wie oft im Stil die Worte verfickt und beschissen auftauchten.
Nach diesen ersten 100 Seiten hatte ich mich dann aber durchaus daran gewöhnt und anfangs noch widerwillig, muss ich zugeben, dass der Schreibstil auch viele schöne Formulierungen beinhaltet. Und mittlerweile mag ich auch die Art Humor, die diesem mitschwingt.
Auch die Figuren sind mir ans Herz gewachsen und die permanenten Streitereien zwischen Shiro und Veit haben mir immer mehr gefallen. Mit gefällt das Zusammenspiel und die Dynamik zwischen den beiden. Und auch die weiteren Nebenfiguren Amariel und Vio konnten mich von sich überzeugen. Die Figuren sind alle super interessant, tiefgründig und ich mag deren Entwicklungen und am Ende sogar Shiros Innenleben.
Am Ende waren es aber vor allem die Handlung und die Welt, die mich begeistern konnten. Das klassische Gut gegen Böse wird aufgesplittert und ich bin sehr neugierig, wohin sich all das noch entwickeln wird.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen, konnte mich Band 1 der Reihe schließlich voll und ganz begeistern.
*Todesboten 1 – Seelenweiss, Mika D. Mon, 2021 Kampenwand Verlag
ISBN: 978-3-98660-008-2
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