Das Gift der Lüge
(Die Morde von Edinburgh 2)
– Ambrose Parry –

Die Morde von Edinburgh, Das Gift der Lüge, Ambrose Parry

»Sie hatten einen Grund, Sie hatten die Mittel, und Sie hatten die Gelegenheit, aber vor allem hatten Sie versucht, die Tat zu verschleiern. Es steht außer Frage, dass Sie für dieses Verbrechen büßen werden, Dr. Raven. Mein einziger Zweifel betrifft den Punkt, inwieweit Mrs. Banks in den Plan eingeweiht war und ob auch sie dafür hängen muss.«

– Das Gift der Lügen, Ambrose Parry, Seite 430*

Klappentext:
Edinburgh, 1849: Obwohl die Stadt an der Spitze der modernen Medizin steht, scheinen die Heilmittel der Ärzte wirkungslos. Überall sterben Menschen. Selbst dem geschätzten Dr. Simpson wird die Schuld für den fragwürdigen Tod seines seiner Patienten zugeschoben. Sein Schützling Will Raven und das ehemalige Hausmädchen Sarah Fisher sind entschlossen, Simpsons Namen reinzuwaschen. Doch auf der Suche nach der wahren Ursache der Todesfälle müssen sie bald feststellen, das manche Wahrheiten zu unvorstellbar sind, um an sie zu glauben …


Inhaltsangabe:

Raven kommt nach einem Jahr, in welchem er sein Wissen in diversen anderen Ländern und Einrichtungen weiterbilden konnte, zurück nach Edinburgh, um als Assistent von Dr. Simpson zu arbeiten. Bei dieser Gelegenheit fällt ihm auf, dass der Doktor sein Chloroform mittlerweile sehr großzügig verwendet, es aber auch bei anderen Ärzten immer mehr an Beliebtheit gewinnt.

Aber nicht jeder ist dem Doktor wohlgesonnen und gönnt ihm seinen Erfolg. So steht Dr. Simpson in der Kritik eine Behandlung – bei welcher seine Patientin verstorben ist – falsch ausgeführt zu haben. Sarah, welche nicht daran glaubt, dass Dr. Simpson etwas falsch gemacht haben soll, nimmt die Ermittlungen auf und bittet schließlich Raven, ihr bei der Aufklärung des Falls zu helfen.


Meinung:

Ich liebe die Figuren und den historischen Ansatz der Geschichte. Es ist immer wieder interessant und spannend zu lesen, wie die Medizin damals „funktioniert“ hat und wie gewisse Ansätze gesehen wurden. Weshalb die Dialoge und die Erklärungen nie langweilig oder uninteressant sind.

Selbst Figuren, die nur wenig Screentime bekommen, wachsen einem ans Herz und tun einem durchaus leid. Selbst die eher düsteren Figuren entwickeln in diesem Band eine gewisse Sympathie.

Sarah mit ihrer Euphorie neues zu lernen und dem Drang zu werden, was ihr als Frau immer verwehrt wird, lassen sie einem ans Herz wachsen. Ich mag ihre Stärke und ihre Gerissenheit. Raven hätte ich wiederum für seine Ansicht und seine geistige Verbautheit manchmal schlagen können. Die Erkenntnis am Ende von Band 2 hätte er deutlich eher haben können – aber genau das macht seine Figurenentwicklung aus und ich mag sie.

Auch der Fall hat mir gefallen. Wie man als Leser bereits frühzeitig bescheid weis und in den Kopf des Täters blicken kann und dabei zusehen muss, wie die Hauptfiguren im Dunkeln tappen und nur nach und nach auf die Lösung kommen. Und dabei zusehen muss, wie sie auch auf dem Schlauch stehen. Das gibt etwas Tatenloses.


Fazit:

Band 2 ist ebenfalls wieder ein erstklassiger historischer Krimi – spannend und mit herrlich sympathischen Figuren und einer interessanten Antagonistin.


*Das Gift der Lüge (Die Morde von Edinburgh 2), Ambrose Parry, Pendo Verlag in der Piper Verlag GmbH, München, Redaktion: Kerstin Kubitz, Satz: Satz für Satz, Wangen im Allgäu, Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck
ISBN 978-3-86612-490-5
Original: The Art of Dying, Canongate, Edinburgh, 2019 by Christopher Brookmyre and Marisa Haetzman, published by arrangement with Canongate Books Ltd, Edinburgh


weitere Bücher der Reihe:

Band 1
Band 3
Band 3

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