Der schwarzzüngige Dieb
(Schwarzzungendieb 1)
– Christopher Buehlman –

»Totenbein glaubt, dass du genau das bist, was dein Name bedeutet« […] »Ein Kinsch. Der Knoten im Netz der Nehmer.«

– Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzungendieb 1), Christopher Buehlman, Seite 286*

---

Klappentext:
Kinsch hat Schulden bei seiner Gilde, um diese zu begleichen, schließt er sich der Kriegerin Galva an, welche sich auf dem Weg nach Wesen befindet, um gegen die Riesen zu kämpfen, die dort in das Land eingefallen sind. Warum er sie begleiten soll und welches Interesse die Gilde der Nehmer an der Kriegerin hat, ist ihm zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Doch ihm bleibt keine andere Wahl, denn die Gilde hat genug Macht, nicht nur ihm, sondern auch seiner Familie das Leben zur Hölle zu machen. Im Laufe der Reise wird Kinsch immer wieder vor Augen geführt, wie gefährlich die Gilde ist und wird vor die Frage gestellt, ob es richtig ist, ihr weiterhin zu folgen.

---

Inhaltsangabe:

Kinsch ist ein Dieb, der bei seiner Gilde, den Nehmern, noch immer Schulden hat, dafür dass sie ihn ausgebildet haben. Um seine Schulden zu begleichen, weist ihn die Gilde an, die Kriegerin Galva auf ihrer Reise zu begleiten. Diese will ihrer Königin helfen. In einer Stadt, in der angeblich die Riesen eingefallen sind.

Und schon bald muss sich Kinsch entscheiden, wem seine Treue wirklich gehört, der unbekannten Kriegerin, die magische Kriegsraben mit sich führt, oder der Nehmergilde, die ihn in beinahe jedem Winkel der Welt auflauern und ihm das Leben zur Hölle machen kann.

Und was genau hat der fragile Frieden mit den Kobolden zu bedeuten? Wohin wird es noch führen und steht nicht der nächste Krieg bereits in den Startlöchern?

Meinung:

Ich mochte die Figuren durchaus, allem voran Kinsch mit seinem teils sehr derben Humor und den Wortwechseln. Da alles aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, spiegelt sich das auch im Schreibstil wieder. Was durchaus sehr amüsant war zu lesen und gerade die Vergleiche haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Allerdings ließ sich das Buch auch teilweise schwer lesen. Was wohl vor allem an den arg langen Sätzen und Beschreibungen lag. Dadurch war ich mehr als einmal gezwungen, einen Satz mehrmals zu lesen, um zu verstehen, was er mir sagen wollte. Und das hat mich doch dann und wann aus dem Lesefluss gerissen.

Um der Welt, den vielen Namen, Orten und Begebenheiten zu folgen, die einem Kinsch da entgegenwirft, muss man aufmerksam lesen. Denn diese Welt ist groß und erschien mir durchaus sehr gut durchdacht und mit vielen, vielen Details gefüllt. Die zum einen die Welt erwecken und lebendig machen, andererseits auch auftragen und verwirren. Ich mag sowas, war aber auch immer wieder abgelenkt. Doch ich möchte gerne in einem nächsten Band noch mehr über die Welt erfahren.

Die Figuren, die eingeführt werden, sind durchaus spannend und bringen alle eine kleine Geschichte mit sich – aus der man noch einiges machen kann.

Die Handlung konnte mich ebenfalls überzeugen, wenngleich diese hauptsächlich aus der Reise besteht. Aber die einzelnen Stationen und Ereignisse sind spannend und auch sehr abwechslungsreich und nicht immer vorherzusehen. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, mich trotz der langen Beschreibungen zu langweilen.

Fazit:

Eine humorvolle und abwechslungsreiche Geschichte mit spannenden Figuren und vielen neuen und interessanten Ansätzen und Details. Leider tragen die langen Sätze mit ihren gefühlt unendlichen Beschreibungen stellenweise etwas sehr auf. Aber für alle Leser, die gerne mehr zu einer Welt erfahren wollen, eine Leseempfehlung.

---

*Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzungendieb 1) von Christopher Buehlman, Deutsche Erstausgabe 2022 by J.G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, Hobbit Presse, Stuttgart
ISBN: 978-3-608-98641-9
Original: The Blacktongue Thief im Verlag Tor New York, 2021 by Christopher Buehlman

---