Prinz der Dunkelheit
(The Broken Empire 1)
– Mark Lawrence –

Prinz der Dunkelheit, The Broken Empire 1, MArk Lawrence

»Ich mag Berge, ich habe sie immer gemocht. Große eigensinnige Felsen, die aufragen, wo man sie nicht will, und den Leuten im Weg sind. Großartig. Sie zu erklettern ist jedoch eine ganz andere Sache. Das verabscheue ich.«

– Der Prinz der Dunkelhit, Mark Lawrence, Seite 347*

Klappentext:
Sag uns kurz, wie du heißt.
Jorg. Eigentlich Kronprinz Jorg von Ankrath, aber das war einmal.
Du siehst jung aus. Wie alt bist du, fünfzehn?
Knapp daneben. Mit fünfzehn werde ich König sein!
Du bist die meistgehasste Person im ganzen Land. Warum?
Nun ja, wenn man mit einer Horde Gesetzloser ganze Dörfer niederbrennt, löst das Unmut aus. Aber was würdest du tun, wenn die Königin, also deine Mutter, und dein Bruder vor deinen Augen getötet werden? Dieser Hass ist erst der Vorgeschmack auf meine Rache – denn die wird tödlich sein!


Inhaltsangabe:

Vor vier Jahren musste Prinz Jorg mit ansehen, wie seine Mutter und sein kleiner Bruder einem Attentat zum Opfer gefallen sind. Vier Jahre später hat er sich einer Bande Mörder und Diebe angeschlossen und zieht mit ihnen durch die Lande, bis es ihn zurück in die Heimat zieht.

Prinz Jorg will Rache. Und er will den Thron seines Vaters, den Thron der anderen Länder. Und er will Kaiser werden. Und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Je blutiger desto besser.


Meinung:

Ich muss zugeben, dass mich vor allem der Schreibstil und die Hauptfigur anfangs sehr gefordert haben. Bis jetzt stehe/stand ich über weite Teile beidem sehr zwiespältig gegenüber.

Einerseits ist Jorg nicht gerade eine Figur, die ich als sonderlich sympathisch einstufen würde. Seine Art und seine Gedanken schrecken mich als Leser über weite Teile eher ab und auch seine Motivation fiel mir etwas schwer nachzuvollziehen. Ich verstehe sie, fühle sie aber nicht. Weil alles sehr trocken geschildert wird.

Geschrieben wurde aus der Ich-Perspektive. Immer schwer. Aber es passt sich Jorgs Art an. Gleichgültig und Sprunghaft. Düster und Boshaft. Teilweise ist er sehr ausführlich, philosophisch und so voller Vergleiche und Metaphern und Erklärungen, dass man den Überblick auch verlieren kann. Und dann wiederum springt die Handlung so weit, dass ein eventuell spannender Part übergangen wird.

Auf der anderen Seite ist Jorg durchaus eine interessante Figur und der oben benannte Stil und die Art Dinge zu sehen und zu beschreiben unterstützt seinen Charakter. Er ist eher denkend, als fühlend. Wenn auch etwas jung, um ihn wirklich nachvollziehen zu können, aber auch nicht unlogisch. Er bleibt nachvollziehbar auf seine Weise.

Die Handlung zieht mich ebenso in einen Zwiespalt. Einerseits ist sie durchaus spannend und hat ihre eigene Art sich sympathisch zu machen. Wie Jorg eher auf den Kopf als auf Muskelkraft setzt, bei seinem Rachefeldzug und seiner Jagd nach dem Thron über Leichen geht. Durch die häufigen Sprünge konnte es mich aber auch nicht so recht fesseln. Wenngleich die Ideen der Welt interessant klingen und schön umgesetzt sind.

Das Ende lässt einen dann etwas „verloren“ zurück. Man spürt, dass es mit diesem Band erst losgeht, zum Schlag ausgeholt wird und noch 2 weitere Bücher folgen werden.


Fazit:

So recht warm wurde ich also mit dem Buch nicht. So recht abstreiten, kann ich es aber auch nicht. Denn gefesselt halt es mich durchaus und die düstere blutige Art hat durchaus eine Faszination für sich.


*Prinz der Dunkelheit (The Broken Empire 1), Mark Lawrence, 2 Auflage, Deutsche Erstauflage 06/2011, Copyright byMark Lawrence 2011 by Wilhelm Heyne Verlag
ISBN: 978-3-453-52825-3
Original: Prince of Thorns


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