Klappentext:
In den Schatten unserer Welt existiert eine andere Wirklichkeit: die Spiegelstadt, ein magisches Berlin, erstarrt in den glamourösen 1920er-Jahren und bewohnt von vielgestaltigen Feen-Wesen. Reisen zwischen den Welten sind streng verboten und nur mithilfe magischer goldener Tränen möglich.
Auf einer wilden Party in Berlin, die ganz im Motto der 20er-Jahre steht, begegnet Max dem ebenso attraktiven wie geheimnisvollen Lenyo – und gerät damit mitten hinein in einen blutigen Konflikt um die Herrschaft in der Feen-Welt. Verfolgt von gnadenlosen Kreaturen und gefangen in einem Netz aus Intrigen und Machtgier, ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zum Spielball einer gefährlichen Macht geworden sind, die die Barriere zwischen den Welten bedroht …
Max zieht nach dem Tod seiner Großmutter in deren Haus und versinkt dort in Trauer und Selbstmitleid. Robin, seine beste Freundin, kann ihm dabei nicht zuschauen und schleppt ihn daher in einen Berliner Club. Dass dieser Besuch ihrer beiden Leben einmal umkrempelt und sie sich am Ende des Tages in einem anderen Berlin der 20er Jahre wiederfinden, damit haben sie nicht gerechnet.
In diesem Parallel-Berlin haben sich vor hundert Jahren die Feenwesen zurückgezogen und leben dort in ständiger Angst und unter Bewachung durch die Obigen, allen voran leiden sie unter der Prinzessin.
Es ist den Feenwesen strengstens verboten, in die Menschenwelt zu gehen und umgekehrt grenzt es an Selbstmord, einen Menschen in die Welt der Feenwesen zu holen. Es dauert daher nicht lange und Max und seine Freunde befinden sich auf der Flucht.
Zum Anfang muss ich sagen, dass ich ei n großer Urban-Fantasy Fan bin und immer wieder begeistert bin, wenn Fantasy mit der Realität verwoben wird. Damit und mit dem Setting der zwanziger Jahre hatte die Geschichte mich bereits gepackt.
Der Schreibstil ist recht simple und gerade zu Beginn fiel es mir schwer, diesem zu folgen. Er ist schnell, sprunghaft und zieht den Leser zackig zur eigentlichen Handlung. Da hätte ich mir gerade zu Beginn mehr „Gefühl“ für die Handlung und die Figuren gewünscht. Nach und nach gewöhnte ich mich aber an den Stil.
Die Dialoge zwischen den Figuren – gerade innerhalb von Max‘ Gruppe – finde ich wirklich gut. Sie sind dynamisch und auch humorvoll. Die Gruppenzusammensetzung hat mir sehr gut gefallen. Das Spannungspotential, was diese birgt, hat neben der Handlung ihren ganz eigenen Reiz.
Um mit den Hauptfiguren warm zu werden, hat es etwas gedauert. Irgendwie wirkten Max und Lenyo etwas zu formelhaft, um sich lange an sie zu erinnern, aber doch klassisch genug, um sie einfach mögen zu müssen. Anders verhält es sich mit den Nebenfiguren, die fand ich durchweg interessant, spannend und in ihrer Art besonders und reizvoll.
Auch die Handlung ist eher klassisch, ist mit der Idee des Berlins der 20er Jahre aber recht witzig. Auch, wenn dieses 20er Jahre Berlin hauptsächlich als Kulisse herhält, grundsätzlich aber wenig zur Handlung beiträgt. Es könnte durchaus auch in einer anderen Zeit spielen. Die Idee mit den Tränen, den Erinnerungen und der Flucht aus den Welten und auch die Umsetzung der verschiedenen Wesen haben mir jedoch sehr gut gefallen. Es liest sich spannend und lockend.
Das Ende hat mich richtig überrascht und habe ich so überhaupt nicht kommen sehen. Ich gehe sogar so weit, dass ich etwas schockiert bin. Und das Buch endet natürlich mit einem gemeinen Cliffhanger.
Nach meinen Anfangsschwierigkeiten, um in den recht einfachen Schreibstil hineinzukommen, hat mir das Buch durchaus Spaß gemacht und gerade die Dialoge innerhalb von Max‘ Gruppe haben mir super gefallen und den einen oder anderen Lacher besorgt.
*Spiegelstadt (Band 1) Tränen aus Gold und Silber, Christian Handel, Andreas Suchanek, 2023, Knaur,
ISBN: 978-3426529430