Der Bernsteinleuchtturm
– Yvonne Beetz –

»Er verfiel in Schweigen und überlegte. Dann erzählte er mir eine Geschichte, die so unglaublich klang, dass sie wahr sein musste.«

– Der Bernsteinleuchtturm, Yvonne Beetz, Seite 59

Klappentext:
Weltweite Bernsteindiebstähle. Magie. Ein altes Volk.
Emilia wohnt in Brooklyn und ist Studentin an der NYU. Sie hat einen Nebenjob am „Private Museum of Geoscience, Crystallography and Mineralogy“, kurz GCM, aus dem eines Tages ein Teil der „Amber Collection“ gestohlen wird. Das NYPD, unter Führung von Detektive Sheppard, steht vor einem Rätsel. Warum haben die Diebe stattdessen den wertvollen Diamanten „Rainbow of Siberia“ zurückgelassenen?
Weltweit finden in der Folgezeit weitere Bernsteindiebstähle im großen Stil statt.
Dann bekommt Emilia einen merkwürdigen Brief ihrer Tante aus Deutschland, die kurz darauf spurlos verschwindet. Sie unterbricht ihr Studium und reist zurück in die Heimat. Weitere ihr bekannte Personen werden entführt, tauchen aber, im Gegensatz zu ihrer Tante, nach 24 Stunden wieder auf. Keiner von ihnen kann sich erinnern, was passiert ist. Emilia vertraut sich dem alten Henry an. Wenn er sonst ihr gegenüber offenherzig war, verschließt er sich nun und spricht plötzlich von der Apokalypse…


Inhaltsangabe:

Emilia studiert in den USA und erfüllt sich damit einen Traum. Um sich ihren Alltag zu finanzieren, arbeitet sie im New Yorker Museum. Als dort Bernsteine gestohlen werden, gerät sie in Verdacht. Aber viel schlimmer scheint der Brief von ihrer Tante, den sie nciht so recht deuten kann. kurz darauf verschwindet ihre Tante.

Um sie zu suchen und um vorübergehend die Leitung über das Sanatorium an der Ostsee zu übernehmen, um welches sich normalerweise ihre Tante kümmert, fliegt Emilia mit der Genehmigung der Amerikanischen Polizei zurück nach Deutschland.

Immer mehr Menschen verschwinden und während diese nach einem Tag wieder auftauchen und nicht mehr zu wissen scheinen, was zuletzt passiert war, kehrt ihre Tante nicht zurück. Auch Emilias Suche ergibt nichts. Zu allem Überfluss kommt ihr auch noch eine Pandemie in die Quere.


Meinung:

Den Anfang der Kurzgeschichte empfand ich als unglaublich stark, wie Emilia zu Beginn unter Verdacht gerät. Auch die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen. Man spürte beim Lesen das Einfallsreichtum und die Wortgewandtheit der Autorin.

Der Schreibstil ist hervorragend, flüssig und abwechslungsreich. Man fliegt regelrecht durch den Text. Und Bilder sowie die Gedanken der Figuren werden sehr phantasiereich und detailliert beschrieben. Die Handlung und die Art zu erzählen, den Sprung zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich super. Man erfährt als Leser nach und nach und darf sich seine eigenen Gedanken dazu machen.

Was mir vor dem Lesen nicht ganz klar war, die aktuelle Pandemie spielt eine große Rolle. Persönlich fand ich das etwas nervig – wo man schon den ganzen Tag nichts anderes hört und sieht. Das im Klappentext und es hätte mich nicht so unvorbereitet getroffen.

Dennoch mag ich, wie dies in die Geschichte eingewoben wurden, wie die Figuren damit umgehen und wie teilweise auch zwischen den Zeilen Meinungen getauscht werden.

Das Ende allerdings hat für mich die Geschichte arg kaputt gemacht. Für mich kam trotz der Andeutungen alles etwas aus dem Nichts und aus den vorher ausführlichen Beschreibungen werden emotionslose Erklärungen und die losen Fäden wurden für mich etwas zu schnell abgerissen. Das Ende wirkt dadurch abgehakt und hat mich leider nicht mitnehmen können.


Fazit:

Ein kleiner Bissen für Zwischendurch, mit dem man einen gemütlichen Abend verbringen kann und der zum Nachdenken und rätseln anregt.

Zwar konnte mich das Ende nicht überzeugen, aber die Hintergrundidee hat mir super gefallen und hätte sicherlich den Platz in etwas Längerem als einer Kurzgeschichte finden können.


Der Bernsteinleuchtturm – AutorenChallenge / AuthorsChallenge (AlltagsPausen), Copyright: Yvonne Beetz c/o easy-shop (Autorenservice) Kathrin Mothes digitale deutsche Erstausgabe 2021, Coverdesign: Yvonne Beetz, Lektorat und Korrektorat: Anne Junker


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