Ein finsterheller Tag
David Almond

Cover ein finsterheller tag

»Das reicht jetzt, sagt er sich. Hör auf zu denken. Denk nicht immer über alles nach. Geh einfach weiter.«

– Ein finsterheller Tag/The Colour of the Sun, David Almond, Kapitel: Als er an PC […] (Kapitel 4)*

Originaltitel : The Colour Of The Sun
Gebundene Ausgabe : 240 Seiten
Lesealter : 12 Jahre und älter


Klappentext:
An einem heißen Sommermorgen verlässt Davie sein Zuhause, nicht ahnend, dass dieser Tag alles verändern wird.
Seine Welt ist ihm sehr vertraut – eine unbedeutende Kleinstadt, die er noch nie verlassen hat. Aber dieser Tag wird alles andere als alltäglich: Ein Junge wurde getötet, und Davie glaubt zu wissen, wer der Mörder ist. Auf der Suche nach ihm verschmelzen Realität und Phantasie, und bald merkt Davie, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.


Inhaltsangabe:

Ein finsterheller Tag ist genau das, was der Titel sagt. Ein Tag, nicht finster aber auch nicht hell.

Davie erfährt von seinem Freund, dass eine Leiche in seiner Heimatstadt gefunden wurde. Sofort machen sich  die neugierigen Jungen auf den Weg, um sich den Fund genauer anzusehen. Wie sich herausstellt, ist es einer der Jungen aus ihrer Schule: Jimmy Killen. Davies Freund geht davon aus, dass es Zorro war, ein Junge aus der Craig Familie. Die beiden Familien liegen schon lange im Streit und drohen sich mit Mord.

Davie will sich selbst auf die Suche nach dem Täter machen. Auf seinem Weg durch die Stadt, begegnet er den Menschen, mit welchen er aufgewachsen ist, er lauscht ihren Theorien und Gedanken und macht sich dabei selbst Gedanken, über sich, seinen verstorbenen Vater und den Mord.


Meinung:

Die Geschichte um Davie hat mich überrascht. In vielerlei Hinsicht. Ich habe eine Detektivgeschichte erwartetet und auch bekommen. Nur anders, als gedacht. Viel tiefgründiger und bildgewaltiger. Themen wie Familienfehden, Hass, Vorurteile, Rollenbilder, Krankheit und Tod werden ebenso aufgegriffen, wie freie Entfaltung und das Kindsein an sich.

Dabei schwankt der Schreibstil zwischen philosophisch, poetisch und durch die Augen eines Kindes verträumt. Zu Beginn war es nicht so einfach hinzufinden, doch nach den ersten Seiten gewöhnt man sich daran und wird von Davies Gedanken mitgezogen.

Es ist gleichermaßen interessant, Davie mit seinen Gedanken und auf seinem Weg zu folgen. Es regt zum Nachdenken, Hinterfragen und Philosophieren kann und bis zum Ende weiß man nicht, was nun Realität und was Fiktion ist/war. Die Grenzen sind eine Mischung aus verschwommen und dennoch klar.

Einen halben Punkt ziehe ich aufgrund der Altersempfehlung als Kinderbuch ab, da ich mir nur schwer vollstellen kann, dass man den Inhalt in dem Alter schon wertzuschätzen weiß.


Fazit:

Ein finsterheller Tag hat mir gut gefallen. Auch, wenn ich meine Anfangsschwierigkeiten hatte, in die Handlung zu finden, nimmt sie einen mit und beschäftigt einen im Nachgang. Es ist die Geschichte eines Jungen, der über sich und den Tod nachdenkt, der versucht einen Mörder zu finden.

Das Buch hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Nur anders, als gedacht, ist es keine einfache Detektiv- oder Krimigeschichte. Ein finsterheller Tag ist tiefgründig und bildgewaltig. Themen wie Familienfehden, Hass, Vorurteile, Rollenbilder, Krankheit und Tod werden ebenso aufgegriffen, wie freie Entfaltung und das Kindsein an sich.

Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung.


*Originaltitel: „The Colour of the Sun“, bei Hodder Children’s Books, Copyright: David Almond 2018; Deutsche Ausgabe: „Ein finsterheller Tag“, 2020, Fischer Kinder- und Jugendbuch, Covergestaltung: Norbert Blommel, MT-Vreden nach einer Idee und unter Verwendung einer Illustration von David Litchfield


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