Vanara: Aufstieg der Bahedor: Drachenfeuer- Mark Wamsler

Vanara Buchcover

»Du bist Liebe, du bist Hoffnung, du bist Tod und Schmerz. Du wirst dienen, ehren, beschützen. Du wirst lieben, leiden und verletzten. Du bist die Eine. Du bist die „Stahlfeder“!«

–  VANARA: Aufstieg der Bahedor, Nikodemus, Seite 176


Klappentext:
Ritter, Zwerge und schwarze Drachen. Eine mitreißende Mittelalter-Saga voller Action, Humor und Magie von Schwertkämpfer Mark Wamsler. Ein uraltes Übel kommt in die Welt zurück und ruft die Kirche kurz nach den Kreuzzügen erneut zu den Waffen. Auch die 17 Lenze zählende Vanara hungert nach Abenteuern, denn sie sehnt sich nach mehr als dem tristen Leben in einem Gasthof in Ammerlingen. Niemand weiß davon, dass sie schon lange heimlich bei den aussätzigen Zwergen die Schwertkunst erlernt. Sie ist bereit, riesige Drachen und schreckliche Dämonen zu besiegen. Denkt sie zumindest. Doch das Ritterhandwerk ist nur Männern vorbestimmt. Aber was, wenn sie eine Chance bekäme? Kann sie alle überlisten und beim Arma-Sanctorum-Wettbewerb teilnehmen? Wie sind Drachen wirklich und warum hilft ihr dieser geheimnisvolle schwarze Ritter? Ohne es zu wollen, beginnt für Vanara eine abenteuerliche Geschichte von Mut, Verrat, Gefahr und Liebe.


Inhaltsangabe

Vanara träumt davon ein Gladior zu werden. Ein Panzerritter, der gegen die mächtigen Drachen kämpft und die Menschen beschützt. Als Frau jedoch ein Weg, der ihr nicht nur von ihrer Tante versperrt wird.

Eine Reihe ungünstiger Zufälle, die im unmittelbaren Zusammenhang mit einem bewusstlosen Knappen hängen, schleicht sich Vanara jedoch mit seiner Uniform bei dem berühmten Drachenlauf ein. Der Drachenlauf, das Turnier, bei dem die Novizen der Gladior erwählt werden.

Anfangs nur um zu beweisen, dass auch eine Frau diesen bestehen kann, schlägt sich Vanara neben den jungen Männern durch die drei Ebenen. Doch hätte sie nie damit gerechnet, dass sie am Ende tatsächlich von der höheren Macht erwählt wird.

Ein steiniger Weg beginnt für sie, der von Ablehnung und Missgunst begleitet wird. Eine Frau bei den Gladior-Novizen – ein Unding. Doch Zuversicht und ein eiserner Wille, sowie ein dunkles Geheimnis und der mysteriöse schwarze Knappe, der ihr beim Turnier geholfen hat, treiben Vanara weiter voran, bis sie sich inmitten einer Verschwörung befindet.


Positiv:

Während der Beginn noch wie eine unschuldige Abenteuergeschichte klingt, wird es gegen Ende immer düsterer und ebenfalls brutaler. Was ich durchaus begrüße, denn es wirkt nicht erzwungen, geizt das Buch von Anfang an nicht mit Verletzungen und Schwierigkeiten.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und zieht mit interessanten Vergleichen und Beschreibungen den Leser immer weiter voran, sodass man teilweise das Buch nicht mehr zur Seite legen kann. Kampfszenen werden zum Teil wirklich sehr gut beschrieben und sind durchweg nachvollziehbar.

Gerade Dialoge und Vanaras Gedanken sind mit viel Witz und Liebe zum Detail geschrieben und lassen einen durchaus auch in unangemessenen Situationen schmunzeln. Generell wird der Humor sehr hoch geschrieben, wirkt aber nie unpassend oder aufgesetzt.

Vanara als Charakter hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Sie wirkt von Anfang an stark und entweicht vielen Situationen und Problemen – in welche sie sich selbst manövriert – mit Humor und Sarkasmus. Aber sie wächst mit der Handlung und wird selbstbewusster und auch weniger vorlaut. Sie passt gut in die Rolle der Ritter und setzt sich glaubwürdig gegen die Jungs durch.

Die Handlung jedenfalls überrascht immer wieder und gerade am Ende weiß man gar nicht mehr, was los ist, während man sich einiges bereits vorher denken konnte, erschlägt es einen dann doch und man bleibt mit einer Menge Fragezeichen über dem Kopf zurück. Und das macht natürlich neugierig auf die nächsten Bände.

Die Zeichnungen sind wirklich klasse und fassen einzelne Szenen immer in einer super detailreichen Weise zusammen, wenngleich sie sich auch etwas von der eigentlichen Szene unterscheiden, aber das hat mich nicht gestört. Der Stil sagt mir sehr zu.


Negativ:

Schade finde ich, dass neben Vanara die Charaktere doch etwas farblos bleiben. Zwar fiebert man durchaus mit ihren Gefährten mit und schließt einige ins Herz, aber wirklich einen Bezug habe ich zu ihren Kameraden nicht gefunden. Lediglich ihre zwergischen Freunde wirken sehr greifbar, auch, wenn ich sie nicht auseinanderhalten kann.

Was ich recht von den Drachen halten soll, weiß ich noch nicht, dieses ultimative Böse der Bahedor, deren Motivation ich noch nicht vollends nachvollziehen kann, wirkt etwas ermüdend auf mich. Aber vielleicht kommt dazu noch was in den nächsten Bänden.


Fazit:

 Für mich ein gelungener Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe. Vanara ist für mich eine glaubhafte und starke Heldin, die dennoch nicht unbesiegbar ist und dadurch für mich als Leser greifbar. Zwar bleiben die restlichen Charaktere hinter ihr weit zurück, aber da es sich um eine Reihe handelt, ist da noch genug Platz.

Die Handlung sowie die zeitliche Einordnung der Geschichte in die Kreuzzüge gefällt mir gut und auch die Darstellung der Drachen. Wenngleich hier die Motivation für mich noch nicht recht greifbar ist und sie mich bisher mehr ermüdet als fesselt, eventuell hierzu mehr im nächsten Band.

Der Schreibstil und der Humor sind fantastisch und passen gut zu Vanara als Charakter und den Handlungen der anderen. Und die Zeichnungen tragen zusätzlichen ihren Teil dazu bei, dass man dem Buch gerne folgt und es nicht mehr weglegen will.


Vanara: Aufstieg der Bahedor: Drachenfeuer, Mark Wamsler, Wunderhaus Verlag, Dresden, 1. Ausgabe 2020, Lektorat: Johanna Furch, Marinna Korsh, Coverdesign, Satz & Layout: Marianna Korsh, Grafiken: Mandy Zasadzki 


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