Facetten der Zukunft
Science-Fiction Made in Austria
– Stefan Cernohuby (Hrsg.) –

Facetten der Zukunft Science-Fiction Made in Austria

»Eure Zukunft« […]»Wie sieht es dort, äh .. dann aus?«

– Facetten der Zukunft (Science-Fiction Made in Austria), Stefan Cernohuby (Herausgeber) Zitat aus der Geschichte „Futurum exactum“ von Leo Lukas, Seite 291*


Klappentext:
Die Zukunft – unstet, unbegreiflich und voller Möglichkeiten. Das große Unbekannte, das unsere weitere Existenz als Menschheit bestimmt, beginnt bereits morgen. Dystopie trifft auf Utopie, auf dem Walzerparkett drehen sich technische mit sozialen Entwicklungen Arm in Arm durch den Ballsall der Möglichkeiten. Was lauert im unbekannten Morgen? Klimakatastrophen, Pandemien, globale soziale Ungerechtigkeit? Ist das alles? 13 Geschichten des Möglichen zeichnen finstere und helle Bilder, schreiben Hoffnungsschimmer mit visionärer Feder und zeigen, dass sich die Zukunft in vielen Facetten widerspiegelt.


Kurzmeinungen:

Anliegend kommen zur Anthologie meine kleinen Meinungen.


Der letzte Wiener – von Werner Skibar

Den Schreibstil empfand ich als sehr gut. Was ich von der Geschichte halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Sie ist doch sehr verwirrend und regt auf jeden Fall auch zum Nachdenken an und lässt einen am Ende durchaus mit Fragezeichen zurück und drängt einen regelrecht dazu, darüber nachzudenken. Was ich gut finde. Auch die Aussage an sich. Nur wirklich abholen konnte mich die Handlung doch nicht, ist sie doch zu „rasant“ und gehetzt.


Anekdote zur Nivellierung der Arbeitsmoral – von Faye Hell

Der Schreibstil und die gewählte Erzählsicht haben mir sehr gut gefallen. Ebenso die Aussage der Geschichte und die Umsetzung und auch das Ende. Die Hauptfigur der Kurzgeschichte wird schnell interessant und die Welt finde ich ebenfalls faszinierend. Das Konzept von Androiden finde ich immer wieder interessant und die Kurzgeschichte macht sogar etwas neugierig auf mehr.


Träumen KIs von analoger Liebe? – Jaqueline Mayerhofer

Ebenfalls eine schöne Geschichte mit einem leichten und dennoch beschreibenden und informierenden Schreibstil, der es auch Lesern leicht man in diese Geschichte einzutauchen, die eher weniger mit Sci-Fi zu tun haben.

Auch die Handlung fand ich schön. Ebenso wie die Geschichte zuvor „Anekdote zur Nivellierung der Arbeitsmoral“ regt sie zum Nachdenken an und lässt einen am Ende mit seinen Überlegungen zurück.


Zukunftsinvestition – Caroline Hofstätter

Auch diese Geschichte hat mit gut gefallen. Und laut der Notiz am Ende, scheint es dazu noch mehr zu gebe, worin ich auf jeden Fall mal einen Blick wagen werde.
Das Konzept von Genmanipulation bei Embryonen zur Optimierung von Aussehen, Talenten und auch Vorbeugen von Krankheiten finde ich ein sehr spannendes Konzept und auch wie damit umgegangen wird.
Auch die Figuren wurden einem auf den wenigen Seiten sympathisch und haben sehr viel Leben mit sich gebracht.


Crisper Cracker – Michael Marcus Thurner

Eine schöne Geschichte mit interessanter Gesellschaftskritik und einer Zukunftsvorstellung, die ich sowohl erschreckend als auch spannend finde. Ich finde lediglich, die gewählte Zeitspannte ist etwas zu groß, weshalb sich die Geschichte etwas arg gestaucht liegt. Hier hätte hier und da noch etwas mehr ausführen und erklären können, um dem Leser diese spannende Gesellschaftsform noch näher zu bringen. Ansonsten aber mochte ich sowohl Schreibstil als auch die Aussage.


Rufe den Donner – Stefan Cernohuby

Eine super Geschichte, deren Sinn ich zwar nicht hundert Prozent verstanden habe, aber einfach das Ende sehr schön finde. Beste!
Ein schöner Schreibstil, der sich wunderbar lesen lässt und ein interessantes Konzept, was hier mit dem Kryoschlaf aufgegriffen wird.


Farm 49 – Jana Paradigi

Schöne Geschichte, mit vielen Anspielungen. Gerade die Figurendynamik hat mir sehr gut gefallen und verleiht der Geschichte eine schöne Kraft und Energie. Das Ende jedoch habe ich nicht zu 100 % verstanden. Darüber werde ich noch etwas nachdenken müssen, was an sich aber eine gute Sache ist.


60 Minuten – Roman Schleifer

Eine sehr schöne Geschichte mit interessanter Handlung und einer spannenden Moralfrage. Auch die gewählten Figuren sind spannend und ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Kurzgeschichte auch eine größere Handlung gut unterhalten könnte. Der Schreibstil ist locker und lässt sich gut lesen.


Dein Paradies – Nora Bendzko

Mir gefielen vor allem das Konzept mit den Königinnen und den Kollektiven. Schreib- und Erzählstil heben das Konzept auch wunderbar hervor und mir gefiel, wie sich dieser am Ende ändert und aus dem Wir ein Ich wird.


Stars & Stripes – Andreas Gruber

Der Schreibstil und auch die Handlung hat mir gut gefallen und beginnt wie eine Art Spionage und Action Story. Die erklärenden Rückblicke fand ich teilweise etwas zu viel, als auch gerade richtig und passend.
Mir war schon schnell klar, wohin die Geschichte sich entwickeln wird, dennoch war ich doch über das Ende sehr überrascht, weil es meiner Meinung nach nicht ganz gepasst hat.


Der Vermicelli-Nebel – Mia Faber

Ich muss zugeben, der Stil hat mich anfangs etwas verwirrt, aber die Aussage und gerade das Ende haben mir gefallen. Mir gefällt vor allem die Idee und der Konflikt, der hier geschildert wird.


Futurum exactum – Leo Lukas

Das Konzept und die Geschichte haben mir richtig gut gefallen und ich würde hier wirklich sehr gerne wissen, wie es denn weitergeht. Schreibstil und Spannung haben gleicherweise gefallen und auch die Erzählweise fand ich super. Der Twist und die Gedanken der Protagonistin finde ich gut gelungen und habe ich so auch nicht erwartet.


Chrysalis – Melanie Vogltanz

Hier hat mir vor allem der besondere Erzählstil gefallen, wie die Sicht/Zeit hin und her würfelt und sich dabei auch der Schreibstil anpasst und den Spannungsbogen zeichnet. Eine schöne Geschichte, die mir nochmal super gefallen hat und das ganze Buch hervorragend abschließt.


Fazit:

Allem voran fand ich alle Geschichten spannend, interessant und alle haben auch zum Nachdenken angeregt, was mir bei einer Kurzgeschichte immer wichtig ist. Jede Geschichte gibt eine eigene Zukunft wieder, mit eigenen Gedanken und Ideen der Autoren, die mich alle durchweg gefesselt habe. Zwar habe ich zwei-drei Geschichten nicht vollständig verstanden, aber das bietet auch Potential, um weiter darüber nachzudenken.

Die einzelnen Geschichten umfassen alle eine schöne Vorstellung der Zukunft. Mit ihren jeweils ca. 30 Seiten bilden sie schöne kleine Häppchen für zwischendurch.


*Facetten der Zukunft (Science-Fiction Made in Austria), Stefan Cernohuby (Hrsg.), 2022, Verlag ohneohren, 1. Auflage
ISBN: 978-3-903296-49-7


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