»Was ich verdiene, ist zu erfahren, wie tief ich in der Scheiße stecke.«
– Der Schlüssel der Magie: Die Diebin, Robert Jackson Bennett, Sancia, Seite 80*
Klappentext:
Sancia ist eine Diebin – und zwar eine verdammt gute. Daher ist sie im ersten Moment auch begeistert, als sie ihre neueste Beute betrachtet: ein Schlüssel, der jedes Schloss öffnet. Doch dann wird ihr klar, was das bedeutet. Man wird sie jagen! Jedes der mächtigen Handelshäuser wird dieses Artefakt besitzen wollen. Denn die Magie des Schlüssels ist nicht nur alt und mächtig. Die Person, die sie kontrolliert, könnte die Welt verändern. Plötzlich ist Sancia auf der Flucht. Um zu überleben, muss sie nicht nur lernen, die wahre Macht des Artefakts zu beherrschen. Sie muss vor allem alte Feinde zu neuen Verbündeten machen …
Sancia bekommt einen Auftrag, den sie nur schwer ablehnen kann: Sie soll eine kleine Kiste aus einem Tresor im Hafen stehlen. Und dafür wird eine große Belohnung gezahlt. Eine Belohnung, die sie benötigt, um endlich wieder ein normales Leben führen zu können.
Doch als Sancia die unscheinbare Kiste in den Händen hält, fragt sie sich, was daran so wertvoll ist und um es zu erfahren, bricht sie eine ihrer Regeln: sie schaut hinein. Im Inneren befindet sich ein Schlüssel, der mit Skriben – magischen Symbolen, die die Wirklichkeit verändern können – versehen ist. Und dieser Schlüssel sichert ihr zu, alles öffnen zu können.
Sancia wird schnell klar, was sie da in den Händen hält: ein sehr mächtiges Instrument, das in den falschen Händen die ganze Stadt bedrohen könnte. Und ehe sie sich versieht, befindet sie sich auf der Flucht und im Kampf um Leben und Tod. Doch wer wollte den Schlüssel eigentlich in seine Hände bekommen, wer war ihr Auftraggeber? Um dieses Rätsel zu lösen, muss sich Sancia mit ihren Feinden verbünden und sich auf das Gelände der großen Handelshäuser begeben.
Zu allem Überfluss scheint der magische Schlüssel auch nicht das einzige mächtige Objekt in der Stadt zu sein.
Witz und Schreibstil gefallen mir sehr gut und lassen sich hervorragend lesen und bilden ein flüssiges Bild.
Die Geschichte um die frühere Zivilisation und die Entstehung der Skriben hat mir gut gefallen und ist in die Handlung zwar sehr offen aber auch in schönen Häppchen eingebunden, sodass man zwar viele Informationen erhält, aber immer genug Zeit bekommt, diese zu verarbeiten und zu behalten. Grundlegend scheint diese vergangene Zivilisation sehr interessant zu sein, hat aber auch etwas typisch High-Fantasy-Technisches an sich.
Das Mysterium um die Hierophanten und Clef, den magischen Schlüssel, der mit seiner zynischen Art eindeutig zu meinen Lieblingen gehört, macht auf jeden Fall neugierig auf mehr und man will gerade nach dem Ende wissen, wie es nun weitergehen wird und was sich die Figuren noch einfallen lassen.
Die Charaktere haben mir ebenfalls viel Spaß gemacht. Sowohl die Protagonisten als auch die Antagonisten.
Sancia ist vielschichtig und eine recht starke aber zerbrechliche Person. Die deutliche Stärken, aber auch Schwächen hat, welche durch andere Figuren ausgeglichen werden müssen. Orso und Gregor waren mir mit ihrer grantigen bzw. idealistischen Art auch sofort sympathisch. Berenice dagegen bleibt noch etwas blass, scheint aber ebenfalls Interessantes zu verbergen.
Alles in allem haben die Figuren eine hervorragende Dynamik.
Band 1 der The Founders Trilogie hat mir hervorragend gefallen. Der Schreibstil ist wunderbar bildlich und die Figuren muss man einfach mögen. Sie sind einfallsreich, spannend und witzig. Und die Handlung bildet sowohl etwas Neues – gerade das Magiesystem mit den Skriben – als auch bewusst gesetzte klassische High-Fantasy-Elemente.
*Der Schlüssel der Magie – Die Diebin, Robert Jackson Bennett, 1. Auflage, Blanvalet in der Random House GmbH, 2020
Originaltitel: Foundryside (The Founders Trilogy I) by Crown, New York, 2018 by Robert Jackson Bennett
weitere Bücher der Reihe: